Berlin ist für mich…

Bericht (Kunstprojekte A46)

Im dritten Semester befasste sich der Leistungskurs Kunst unter Leitung von Frau Hebrank mit dem Thema der Fotografie. Als lockeren Einstieg in das Thema experimentierten wir im Freien mit Miniaturfiguren und entwickelten Ideen zu verschieden Szenarien und Kompositionen, um anschließend unser bestes Foto der Klasse zu präsentieren. Durch die vielen möglichen Kulissen und die surreale Wirkung der Figuren entstanden kreative und interessante Aufnahmen, die mit den verschiedensten, einzigartigen Geschichten begleitet wurden.

Miniaturen

Um unser Wissen im Bereich der Fotografie zu erweitern, beschäftigten wir uns in den folgenden Stunden mit gestalterischen Grundlagen. Um uns beispielsweise mit der Wirkung von Licht und Schatten vertrauter zu machen, setzten wir uns in kleinen Gruppen zusammen und fotografierten mit einer Lichtquelle (Taschenlampe) eine Gliederpuppe, bei der wir nach und nach die verschiedenen Lichteinfälle veränderten, um währenddessen die Wirkung auf den Betrachter zu beobachten. Weitere wichtige Grundlagen wie z. B. Kameraperspektive, Einstellungsgröße, Komposition und der Aufbau einer schriftlichen Fotoanalyse wurden uns in der folgenden Zeit ebenfalls nahegebracht. Dieses Wissen diente uns als Basis für die kommenden Praxisaufgaben in diesem Jahr und half dabei, gezielt verschiedene Wirkungen zu erzeugen und unsere Ideen besser zu reflektieren.

Es folgte die erste Praxisaufgabe: die Erstellung eines inszenierten Fotos mit dem Thema Stereotyp. Die Aufgabe bot viel Spielraum. Wir fingen also an, unsere ersten Ideen im Artbook zu skizzieren. Im Anschluss begannen wir mit der konkreten Planung und Ausarbeitung unseres Konzeptes – dies beinhaltete u. a. das Auswählen der passenden Lichtverhältnisse, Personen und Requisiten für unsere Wunschkulisse sowie die Dokumentation unserer Fortschritte und eine persönliche Reflexion und Begründung unserer Arbeiten. Zu guter Letzt haben wir dem Kurs unsere Projekte vorgestellt, unsere Idee und das Vorgehen kurz erklärt und es mit dem Kurs besprochen. Da das Thema der Fotografie bis in das 19. Jahrhundert zurückgeht und noch dazu breit gefächert ist, haben wir in Form von Kurzvorträgen unterschiedliche, geschichtsprägende Fotografen vorgestellt und deren künstlerische Ausdrucksformen ergründet.

Bilderzeugende Fotografie

Im zweiten Projekt des Semesters befassten wir uns mit der Wahrnehmungsveränderung von Fotos. Um überhaupt einen Überblick unserer Möglichkeiten zu bekommen, schauten wir uns unterschiedliche Bearbeitungstechniken an – angefangen bei der der klassischen Fotoradierung bis hin zur Collage und Fotovernähung. Es war für jeden etwas Passendes dabei. Nach der Ideenfindung fingen wir auch schon an, unsere Pläne zu verwirklichen. Nach kurzer Zeit entstanden bemerkenswert schöne, kreative und originelle Werke, die für’s Erste einen Ausstellungsplatz in unseren Schulkorridoren gefunden haben.

Als Abschluss unseres Fotosemesters und als umfassende Projektarbeit befassten wir uns mit der Erstellung einer Fotoserie zur Thematik „Berlin ist für mich…“. Ob Berliner oder nicht, jeder hat eine individuelle Sicht auf die Stadt, wie sich bei den Ergebnissen zeigte. Eine Herausforderung war es insbesondere, das Thema einzugrenzen und sich auf nur eine Idee zu fokussieren, um so eine einheitliche Serie zu erstellen. Nach mehreren Wochen Zeit für die Umsetzung des Projektes und durch die gemeinsamen Auswertungen zwischendurch, hatten wir die Möglichkeit, unser „eigenes Berlin“ zu präsentieren.

Berlin ist für mich…

Das Fotosemester brachte uns mit den unterschiedlichsten grundlegenden Bereichen der Fotografie in Kontakt, die wir kreativ in unsere Kunstwerke einarbeiten konnten. Die Dokumentation der künstlerischen Prozesse im Artbook half uns dabei, unsere Ideen von Anfang an festzuhalten und uns unsere Fortschritte bewusst zu machen – vor allem im Nachhinein, wenn man merkt, was sich aus einer Grundidee alles entwickeln kann.


Text: Federica Macis | Bilder: Kollegiat*innen des LK Kunst (A46)