Laborbesuch in Buch
Bericht (Exkursion)
Die Exkursion des Chemie-Grundkurses (A 45) ins Gläserne Labor am 29. Mai 2017 stand ganz im Zeichen des Semesterthemas „Kunststoffe“. Das Gläserne Labor befindet sich im Wissenschafts- und Technologiepark auf dem Campus Berlin-Buch und wurde 1999 gegründet. Es zählt mit jährlich über 15.000 teilnehmenden Schüler*innen und Lehrkräften zu den besucherstärksten Schülerlaboren in der Bundesrepublik Deutschland. Unter der Leitung eines erfahrenen Chemie- und Physikprofessors konnten wir hier Experimente durchführen, welche im schulischen Rahmen nicht möglich waren. Insbesondere die Herstellung von Kunststoffen stand dabei im Mittelpunkt.
Wir leben im Plastikzeitalter: Von Handy- und Computergehäusen über Kleidungsfasern bis hin zum Pflaster am Finger, von den Kontaktlinsen im Auge über Autos, U-Bahn-Waggons und Flugzeuge bis hin zu Gebäudeteilen – nahezu alles um uns herum besteht, zumindest zu einem Teil, aus Kunststoffen. Würde von heute auf morgen alles Plastik verschwinden, würde rein gar nichts mehr funktionieren.
Doch Plastik hat auch seine Schattenseiten. Manche der Inhaltsstoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Zudem können bisher Mikroorganismen die künstlichen Polymere kaum zersetzen. Das bedeutet, um den riesigen Berg an Plastik zu beseitigen, müsste man ihn recyceln oder verbrennen. Da das in vielen Ländern der Welt nicht passiert, landet der Plastikmüll häufig in den Meeren – mit bisher noch nicht abzusehenden Folgen.
Im Verlauf der Exkursion erhielten wir einen fachkundigen Überblick zum Thema Kunststoffe, und zwar von der Herstellung über das Recycling bis hin zu biologischen Alternativen. An mehreren Lernstationen hatten wir Gelegenheit zur praktischen Arbeit: So konnten wir bspw. Nylon und Schaumstoff selber herstellen, Verfahren zur Trennung von Kunststoffteilchen erproben und Kunststoffe aus Biomonomeren synthetisieren. Damit vergingen die insgesamt vier Stunden, die unsere Laborbesuch in Buch dauerte, wie im Fluge und es zeigte sich noch einmal, was schon im Unterricht deutlich wurde: dass Chemie sich nicht im Aufstellen von Formeln und Reaktionsgleichungen erschöpft, sondern zu einem großen Teil aus praktischer Arbeit besteht. Wir danken unseren Lehrkräften, Frau Wunschheim und Herr Pape, für diese spannende Exkursion.
TEXT und BILDER: B. Wichmann und J. Wunderlich (A45, Grundkurs Chemie)